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Dark Angel - Skin Game (Band 2)
Kommentar zum Buch
"Skin Game" knüpft direkt an die letzte Folge der Serie an, wo am Ende
fast alle Transgenos in "Terminal City" eingeschlossen waren und von Polizei
und Militär belagert wurden. Dieses Buch führt nun die Geschichte fort
und beschreibt im Großen und Ganzen, wie Max und ihre Freunde mit der
Belagerung fertig werden und schließlich die Menschen davon überzeugen
können, dass die Transgenos keine Gefahr sind und nur in friedlicher Koexistenz
leben wollen. Dabei helfen sie eine grausame Mordserie, die Seattle gegen
die Transgenos aufbringt, aufzuklären und den Täter zu schnappen. Es
gelingt ihnen auch Agent Whites doppeltes Spiel öffentlich aufzudecken
und ihn in die Flucht zu schlagen.
Allerdings offenbar die Story leider einige Schwächen und Ungereimtheiten:
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Logan Cale hatte in der Serie sein ganzes Vermögen verloren, dennoch ist
er in "Skin Game" wieder ein reicher Mann. Darin wird die Lösung der schier
auswegslosen Lage durch die Belagerung von "Terminal City" gesucht. Denn
Logan hatte angeblich in weiser Voraussicht, dass sein Apartement, also
die Basis für "Eyes Only", eines Tages zerstört würde, zwei weitere
Häuser von seinem Onkel Jones als Sicherheit abgekauft. Diese Häuser
befinden sich ausgerechnet direkt neben "Terminal City" und es existiert
ein unterirdischer Geheimgang, der die beiden Häuser miteinander verbindet
und ins Innere von "Terminal City" führt. So können Max und ihre Freunde
die Belagerung umgehen und ggf. für Nachschub sorgen.
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Max sieht man ab jetzt in einer völlig neuen Rolle. Sie ist nun quasi
die Anführerin der Transgenos und fungiert als Vermittlerin mit der Polizei.
Etwas unglaubwürdig ist dabei, dass sie diese Aufgabe ganz souverän im
Alleingang meistert - ohne beispielsweise den Rat von Logan oder anderen
Vertrauten zu suchen.
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Die Aufklärung des Hintergrunds der Morde und Agent Whites Verwicklung
darin geschieht am ziemlich abrupt und wirkt dadurch etwas unüberlegt.
Obwohl gut gedacht, hätte man am Anfang der Story vielleicht doch etwas
mehr Hinweise verstreuen sollen, um die alles entscheidende Wendung am
Ende - der Täter wird gewissermaßen zum Opfer und White kann überführt
werden - glaubhafter wirken zu lassen.
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Die Eigenschaften und Fähigkeiten des Mörders, welcher ein chamäleonartiger
Transgeno ist, sind nicht überzeugend herausgearbeitet. Während zu Begin
geschildert wird, dass seine Tarnungsfähigkeiten, die ihm Manticore verpasst
hat, nur unzulänglich und für ihn fast unkontrollierbar funktioniert,
setzt er sie später in Perfektion ganz gezielt ein, um seine Gegner zu
überraschen. Etwas unschlüssig ist auch, dass er sich am Ende des Buches
bei Berührung mit Logan sogar in diesen verwandeln kann, so dass er sich
bei Kontakt mit Max mit ihrem Virus infiziert und schließlich daran stirbt.
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Nervig und unpassend ist, dass Alec ständig als der hübsche Junge bezeichnet
wird. Außerdem nennen sich Max und Original Cindy gegenseitige stets "Boo".
Trotzdem ist die Idee, die hinter dem Buch steht, um das Blatt für die
Transgenos entscheidend zu wenden und White endlich in die Defensive zu
treiben, wirklich nicht schlecht. Nur die Umsetzung wirkt stellenweise
etwas zu sehr konstruiert. Offenbar wurde krampfhaft versucht die anfangs
aufgebaute Spannung so lange wie möglich aufrechtzuerhalten und ja nichts
zu verraten, um dann am Ende alles ganz überraschen aufzulösen. Hinterher
wirkt es fast schon erzwungen, dass sich plötzlich alles zusammenfügen
soll. Außerdem hat man irgendwie den Eindruck, dass es letztendlich zu
glatt gelaufen und das Ergebnis zu positive ist, anders als man es von
der Serie gewohnt ist.
Dennoch ist dieses Buch für alle Fans von "Dark Angel", die langersehnte
Fortsetzung und deshalb durchaus zu empfehlen, besonders wegen dem unbefriedigenden,
offenen Ende der Fernsehserie. Ohne Vorwissen aus der Serie sollte man
das Buch aber nicht lesen. Es sind zwar immer wieder geschickt Rückblicke
eingebaut, die allen Fans eine Gedächtnisstütze sein werden, aber die
helfen einem nicht weiter, wenn man überhaupt nichts über "Dark Angel"
weiß oder die letzten Folgen nicht gesehen hat. Dafür ist das Buch viel
zu speziell und richtet sich ja im Grunde auch nur an die Fans, die endlich
wissen wollen wie's weiter geht. Für diese ist das Buch schon fest ein
Muss, trotz seiner Schwächen.
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